Baumpflanzungen in Kagheri
Kategorien: Ausgabe 69, Schutzmaßnahmen, Mensch & Gorilla, D. R. Kongo
Nahe der Auffangstation GRACE (Gorilla Rehabilitation and Conservation Education) in der Demokratischen Republik Kongo liegt das Dorf Kagheri. Dort wurde 2022 eine innovative Partnerschaft zwischen GRACE und der lokalen Organisation SPEED-RDC etabliert, die die Abhängigkeit der Gemeinde vom tropischen Primärwald verringern soll. Eine Initiative zur nachhaltigen Baumpflanzung soll den Dorfbewohnern ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen und zugleich den Lebensraum von Grauergorillas und anderen bedrohten Arten schützen.
Bis September 2024 wurden über 120 000 Baumsetzlinge zur Anpflanzung verteilt. Es sind hauptsächlich schnell wachsende Arten, die Brenn- und Bauholz liefern sollen. Dadurch soll der Druck auf den Regenwald sinken.
Entscheidend ist die Beteiligung der ortsansässigen Bevölkerung. Frauen, die bisher weite Strecken zurücklegen mussten, um Holz für Haushaltszwecke zu sammeln, sollen dieses künftig in der Nähe finden. Die Pflanzarbeiten, die 15-25 Frauen im wöchentlichen Wechsel erledigen, werden von fachkundigen Mitarbeitern von GRACE und SPEED-RDC begleitet. Auch Jugendliche bezieht man ein, beispielsweise durch Umweltclubs, und insbesondere Mädchen werden ermutigt, Führungsaufgaben zu übernehmen.
Zur kompletten Bepflanzung des Gebiets um Kagheri müssen schätzungsweise 950 000 Bäume gepflanzt werden; die Aktivitäten sollen also noch ausgeweitet werden. Geplant sind ferner Schulungen mit Themen wie effizientere Brennstoffnutzung, Imkerei und Nutztierhaltung, um die Lebensgrundlage der Dorfbewohner nachhaltig zu sichern und ihre Abhängigkeit vom Wald weiter zu verringern. Das partnerschaftliche Projekt ist beispielhaft für den Schutz des Waldes und bietet gute Zukunftsaussichten für die dort lebenden Menschen und für die Gorillas.
Robert Kakule Madirisha, Faustin Muhindo Kibwana, Augustin Kambere Mbangi, Josias Kambale Kamaliro, Benezeth Kambale Visando und Jackson Kabuyaya Mbeke