Aktionsplan für Cross-River
Kategorien: Ausgabe 44, Schutzmaßnahmen, Kamerun, Nigeria, Cross-River-Gorillas, Gorilla Journal
Im Jahr 2007 veröffentlichte die IUCN einen Fünfjahresplan (2007–2011) zum Schutz der Cross-River-Gorillas. Um zu prüfen, ob die dort vorgeschlagenen Maßnahmen wirksam waren und wie man weitermachen sollte, wurde ein internationaler Workshop abgehalten. Ziel war, einen neuen Aktionsplan für die nächsten fünf Jahre zu erarbeiten. Vom 22. bis 24. Februar 2012 trafen sich dazu in Limbe über 40 Teilnehmer – Wissenschaftler, Verantwortliche der Naturschutzorganisationen, Geldgeber und Regierungsvertreter aus den Umweltministerien von Nigeria und Kamerun. Unter anderem wurden aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert, die bei der Planung von Schutzmaßnahmen von Bedeutung sind.
Wichtig war bei der Planung, nicht nur die Ergebnisse der Schutzmaßnahmen aus den vergangenen fünf Jahren auszuwerten, sondern auch aktuelle Daten aus der Forschung für die künftigen Aktivitäten zu berücksichtigen. In dem neuen Plan müssen die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt werden, Aufgaben klar verteilt sein, die Evaluierung der Aktionen muss verbessert und Wissenslücken müssen benannt werden, damit sie durch weitere Forschung geschlossen werden können.
Die Empfehlungen des Aktionsplans von 2007 fallen in zwei Bereiche: in Maßnahmen, die die Gorillas direkt betreffen und in solche für die Schutzgebiete. Als wirksamste Strategien und Aktivitäten der ersten Kategorie haben sich erwiesen:
Kooperation über Ländergrenzen zwischen den verschiedenen Gorillaschutz-Organisationen und den staatlichen Institutionen,
Aufklärung der Bevölkerung über den Wert des Naturschutzes im Allgemeinen und der Cross-River-Gorillas im Besonderen,
Beteiligung der Gemeinden am Gorillaschutz, beispielsweise durch die Gründung einer Gemeinde-Schutzinitiative in den Mbe-Bergen oder das Gorilla-Guardian-Programm in Kamerun,
Ausbildung von Fachleuten vor Ort für die Forschung und für Schutzmaßnahmen,
Fortsetzung der Forschung zur Populationsbiologie und Ökologie der Cross-River-Gorillas; dazu gehören Bestandsaufnahmen wenig erforschter Gebiete, Beobachtung der bekannten Populationen und weitere genetische Untersuchungen.
Zur Erhaltung der Schutzgebiete sind vor allem folgende Maßnahmen hilfreich: Ausbau der Infrastruktur, Durchsetzung der Gesetze zum Gorillaschutz, Verbesserung des Schutzstatus bestimmter Gebiete und Entwicklung von Landnutzungsplänen mit den Gemeinden.
Aus dem Workshop entstand schließlich ein neuer Aktionsplan zum Schutz der Cross-River-Gorillas, der eine Reihe wichtiger Maßnahmen für die nächsten fünf Jahre vorschlägt. Ob diese empfohlenen Aktionen tatsächlich durchgeführt werden können, hängt von der Mitarbeit aller Interessengruppen ab. Nur mit dem Engagement der Regierungen, mit der Unterstützung der Gemeinden und mit weiterer finanzieller Hilfe kann die Umsetzung des neuen Aktionsplans das Überleben der Cross-River-Gorillas sichern helfen.
Inaoyom Imong und Chris Jameson