Baumschule am Mt. Tshiaberimu
Kategorien: Ausgabe 40, Ökologie, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Mt. Tshiaberimu, Grauergorillas, Gorilla Journal
Am Mt. Tshiaberimu sind die Gorillas vor allem durch Abholzung bedroht. Obwohl der Berg Teil des Virunga-Nationalparks ist, dringen die Menschen immer wieder in den Wald ein. Sie stellen vor allem Holzkohle her, die eine wichtige Einkommensquelle darstellt. Erosion ist die Folge, und sie belastet die ohnehin sehr arme Bevölkerung, deren Populationsdichte hier besonders hoch ist. Die Entwaldung muss dringend gestoppt werden, und das kann nur in Kooperation mit der Bevölkerung Erfolg haben.
2008 wurde dazu ein Aufforstungsprojekt am Rand des Mt. Tshiaberimu ins Leben gerufen. In einer Baumschule werden pro Pflanzsaison 35 000 Schösslinge gezogen. Gepflanzt werden die Bäume auf den Feldern von 80 Mitgliedern der lokalen Initiative SAGOT in Buswagha, die insgesamt 20 ha Fläche bieten.
Das Projekt soll in der Bevölkerung das Bewusstsein dafür stärken, wie wichtig es ist, den Boden zu erhalten und die Gorillas zu schützen. Nun wollen wir auch die Jugend einbeziehen, in deren Verantwortung es liegt, die Gorillas und ihren Wald zu bewahren - und damit die Lebensgrundlage der Menschen.
Dazu wollen wir in Schulen Baumschulen anlegen. Die Schüler sollen (unterstützt von Fachleuten) lernen, die Bäume heranzuziehen und auszupflanzen. Damit können die Schulen eventuell sogar etwas verdienen, aber auf jeden Fall wird das Umweltbewusstsein der Kinder geweckt und die Lebensbedingungen der Bevölkerung werden verbessert. Schließlich hoffen wir auch, dass sich mit solchen Projekten die Beziehung zwischen Parkverwaltung und den Menschen im Parkumfeld verbessert.
Folgende Baumarten wurden gepflanzt:
Eucalyptus maideni (z. B. Heilmittel bei Erkältungskrankheiten, einsetzbar für Seile, als Bauholz, für Holzkohle)
Grevillea robusta (z. B. Viehfutter, zum Kanubau, zur Wiederherstellung des Bodens)
Acacia mearnsii (eines der besten Bauhölzer, außerdem z. B. Viehfutter, regeneriert den Boden)
Leucaena und Calliandra (stellen die Humusschicht wieder her, verhindern Erosion und Austrocknung des Bodens; Blätter, Äste und Holz werden für viele Zwecke verwendet)
Jean de Dieu Vhosi und Claude Sikubwabo Kiyengo