Nothilfe für die Berggorillas

Kategorien: Berggorillas, Sarambwe, Mikeno-Sektor, Virunga-Nationalpark, Uganda, Ruanda, D. R. Kongo, Schutzmaßnahmen, Ausgabe 38, Gorilla Journal

Wildhüter des Virunga-Nationalparks präsentieren Schlingen, die sie bei einer Patrouille im Januar 2009 gesammelt haben

Wildhüter des Virunga-Nationalparks präsentieren Schlingen, die sie bei einer Patrouille im Januar 2009 gesammelt haben (© IGCP)

Im Virunga-Nationalpark verschlechterte sich Anfang 2007 die Sicherheitslage im Berggorilla-Teil aufgrund des Krieges dramatisch. Innerhalb von 7 Monaten wurden 10 Gorillas getötet, 2 Jungtiere werden noch immer vermisst und sind vermutlich ebenfalls tot; zwei Waisen wurden in die Waisenstation in Goma gebracht. Im Juli 2007 überwies die Berggorilla & Regenwald Direkthilfe (B&RD) dem IGCP eine Nothilfe von mehr als 25 000 US-Dollar, um die dringendsten Aktivitäten zum Schutz der Gorillas sicherzustellen. Mit weiteren Spenden unterstützte die B&RD das ICCN und das HuGo-Programm in der Region, als die normale Arbeit wieder aufgenommen werden konnte. Wir sind außerordentlich dankbar für diese schnelle, großzügige Hilfe.

Wildhüterposten in Sarambwe
Eigentlich war ein großer Teil der Gelder für die Wiederherstellung der Wildhüterposten im Mikeno-Sektor und für den Bau eines neuen Postens vorgesehen. Diese Pläne konnten jedoch nicht realisiert werden, da die Posten sehr lange von Rebellen besetzt waren. Auf Wunsch der B&RD wird mit diesem Geld jetzt ein Wildhüterposten im Sarambwe-Reservat gebaut. Dort hält sich die in Bwindi habituierte Rushegura-Gruppe derzeit sehr viel auf, deshalb sind regelmäßige Patrouillen sehr wichtig geworden.

Uniformen

Ein weiteres Vorhaben war die Anfertigung von Uniformen für die Wildhüter des Mikeno-Sektors. Dies wurde zurückgestellt, da zur gleichen Zeit eine andere Organisation Uniformen lieferte, doch sobald die Wildhüter wieder neue Uniformen benötigten, wurden diese in Auftrag gegeben.

Patrouillen
Sobald die Sicherheit im Park es zuließ, nahmen die Wildhüter ihre Kontrollgänge wieder auf. Die ICCN-Patrouillen im Mikeno-Sektor und in Sarambwe finden seither regelmäßig statt. Im Januar wurden bei einem solchen Kontrollgang am Mikeno über 500 Schlingenfallen gesammelt.
Auch gemischte Patrouillen von ICCN und ORTPN (Ruanda) sowie von ICCN und UWA (Uganda) haben bereits stattgefunden. Dies ist erst seit einigen Monaten wieder möglich. Für all diese Patrouillen finanzierte die B&RD die Verpflegung.

HuGo
Bereits seit mehreren Jahren gibt es das HuGo-Programm für die Gemeinden im Umfeld der Virunga-Schutzgebiete. Die B&RD unterstützte in letzter Zeit die HuGo-Projekte in Ruanda und Uganda, genauer: Ausrüstung und Training für die HuGo-Mitarbeiter. Die Geldmittel werden für Aktivitäten in der ersten Hälfte 2009 verwendet.
In Ruanda erhielt die lokale Organisation ANICO (Animateurs de Conservation) GPS-Geräte, Gummistiefel und Regenjacken sowie einen Kurs mit folgenden Themen: Verhalten und Bedeutung der Gorillas, Methoden, mit denen Gorillas von den Feldern vertrieben werden können, Krankheitsübertragung und Management der Parkrandgebiete. ANICO beobachtet die Gorillas, wenn sie den Park verlassen.
In Uganda wurde zunächst mit den HuGo-Mitgliedern geprüft, wo Ausbildungsbedarf besteht und welche Ausrüstung gebraucht wird. So können die Gelder der B&RD nun optimal eingesetzt werden.

International Gorilla Conservation Programme