Wilhelmamobil zum Kongoregenwald

Kategorien: Ausgabe 30, D. R. Kongo, Grauergorillas, Gorilla Journal, Aktionen

Kongomobil im Stuttgarter Zoo

Kongomobil im Stuttgarter Zoo (© Bärbel Winkler)

Seit Ostern 2005 betreuen die ehrenamtlichen Helfer des Zoologisch-Botanischen Gartens Wilhelma in Stuttgart einen Infostand mit Exponaten und Informationen zum Lebensraum Kongo-Regenwald. Da dieser Lebensraum sehr stark bedroht ist, möchten die Wilhelmabegleiter die Besucher über die Situation vor Ort aufklären und bei dieser Gelegenheit auch Spenden für Projekte in der Demokratischen Republik Kongo sammeln. Eines dieser Projekte sind die Aktivitäten der Pole Pole Foundation (POPOF), die 1992 vom Kongolesen John Kahekwa gegründet wurde und seit vielen Jahren auch von der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe gefördert wird. POPOF führt Ausbildungen für ehemalige Wilderer und Pygmäenfrauen durch, damit diese eine alternative Einkommensquelle z. B. mit dem Schnitzen von Gorillafiguren oder Nähen von Bekleidungsstücken haben. Auch wurden Schulen gegründet, damit die Kinder eine bessere Zukunftsperspektive haben.

Damit es für die zahlreichen Besucher, unter denen sich auch viele Kinder befinden, nicht zu theoretisch wird, haben wir von der Wilhelma sowie dem Stuttgarter Naturkundemuseum zahlreiche Exponate zur Verfügung gestellt bekommen. So dürfen interessierte Kinder und Erwachsene ein echtes Leopardenfell streicheln, das vor etlichen Jahren vom Zoll beschlagnahmt wurde. Nicht minder faszinierend sind ein fast 100 Jahre alter Leopardenschädel, der Schädel eines Duckers und der eines Mantelpavians.

Der Anblick einiger von der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe zur Verfügung gestellten Wildererschlingen löst bei vielen Besuchern Betroffenheit aus und leitet häufig tiefergehende Diskussionen über die generelle Gefährdung der im Kongo lebenden Tiere ein. Auch Fragen eines von uns zusammengestellten Regenwaldquiz' sorgen für einige Aha-Erlebnisse bei Jung und Alt: Die wenigsten haben schon einmal von "Afrormosia" (einer Holzart) oder "Coltan" (einem wertvollen Erz) gehört, und bei der Frage nach dem "Gärtner des Regenwaldes" tippen die meisten auf den Goliathkäfer statt auf den Waldelefanten.

Wir wünschen uns, dass möglichst viele Besucher bei unserem Kongomobil vorbeischauen, sich von den Exponaten faszinieren lassen und vielleicht auch den einen oder anderen Euro ins Spendenkässchen für POPOF werfen.


Bärbel Winkler