SMARTe Schutzmaßnahmen
Kategorien: Ausgabe 51, Schutzmaßnahmen, Nigeria, Afi, Cross-River-Gorillas, Gorilla Journal
Wilderei und illegales Abholzen sind in unwegsamen Schutzgebieten nur schwer zu überwachen. Kleine, handliche Mini-Computer mit GPS-Funktion könnten das aber künftig ändern. Ausgerüstet mit der neuen SMART-Software (Spatial Monitoring and Reporting Tool) können diese mobilen Geräte unzulässige Aktivitäten erfassen und auswerten. In Pilotgebieten werden sie derzeit getestet, um Schutzaktivitäten effektiver zu gestalten.
SMART ist anderen "CyberTracker"-Datensystemen überlegen, da es zeitnah und akkurat Felddaten über bedrohliche illegale Aktivitäten liefert. Das erlaubt Naturschutzmanagern und Wildhütern, sich rasch über Gegenmaßnahmen abzustimmen. Zudem lässt sich der Erfolg von Schutzmaßnahmen und verschiedenen Taktiken damit beurteilen. Kosten-Nutzen-Analysen ermöglichen es staatlichen Einrichtungen schließlich, Maßnahmen zu vergleichen und sich für die effektivste zu entscheiden. Eine weitere, vielleicht die wichtigste Funktion von SMART ist das automatische Erstellen von Patrouillen-Protokollen.
Mit technischer Unterstützung des Zoos von North Carolina wurde SMART vor kurzem im Cross-River-Gorilla-Gebiet eingeführt. Im Juli 2014 erfolgte eine Ausbildung für Projektmanager und andere wichtige Akteure in Calabar, Nigeria. Ein weiterer fünftägiger Workshop fand im Juli 2015 für Schutzgebietsmanager der WCS in Nigeria und Kamerun statt.
Parallel dazu wurde das Afi Mountain Wildlife Sanctuary in Nigeria als Pilotregion ausgewählt, um SMART im Feld zu testen. In den folgenden Monaten konnten dort deutliche Verbesserungen festgestellt werden. Das Planen der Patrouillen war einfacher, da sich Erkenntnisse vorangegangener Patrouillen oder andere Hinweise mit der Planung verknüpfen ließen. Erfolge und Fehlschläge flossen in die Bewertung der Patrouillen ein und wurden automatisch in Karten verzeichnet.
Wir werden SMART künftig nutzen, um Zeit und Ort bei illegalen Aktivitäten und Wilderei festzuhalten. Damit können wir nun unsere Schutzbemühungen zielgerichtet und effektiv zuschneiden. In Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen soll SMART dann Ende 2015 in drei weiteren Gebieten Nigerias und Kameruns eingeführt werden.
Emmanuel Bassey