Probleme in Itombwe und Lösungsansätze

Kategorien: Ausgabe, Ausgabe 68, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Itombwe, Grauergorillas

Der neue Chef des Itombwe-Reservats, Séguin Caziga Bisuro (4. von links) versammelte Experten und Vertreter unterstützender Organisationen im Januar zu einem Planungstreffen. (© Benjamin Kalimutima)

Die Beziehungen zwischen dem Itombwe-Reservat und der Bevölkerung haben sich seit 2021 verschlechtert, was starke Auswirkungen auf die Aktivitäten im Reservat hatte. Ein großer Teil des Reservats konnte seit dieser Zeit bis Anfang 2024 nicht mehr überwacht werden. Dies betrifft insbesondere die Gebiete, in denen Gorillas leben, wie Basile und Luindi in Kigogo. Im Sektor Ulindi in der Nähe von Mwenga konnten wenige Patrouillen durchgeführt werden. Der Konflikt führte dazu, dass den Wildhütern in Basile das Betreten des Walds verboten und dieser Teil des Itombwe-Naturreservats für Naturschutzaktivitäten gesperrt wurde.

Die größten Herausforderungen für das Itombwe-Naturreservat sind aktuell:

  • Zunahme der kommerziellen Jagd, Suche nach Bauholz, Weidewirtschaft im Hochland, Ackerbau und Brandrodung sowie Abbau von Mineralien,
  • Mangel an Arbeitsmitteln, sowohl für die Arbeit im Reservat als auch in der Verwaltung, geringe Motivation der Mitarbeiter, Verschlechterung der Beziehungen zwischen den Mitarbeitern des Reservats und anderen Interessengruppen, kein Zugang zum Wald in Basile, keine Unterstützungsmaßnahmen mehr für die Anrainerbevölkerung.

Trotz der Schwierigkeiten ist es enorm wichtig, das Itombwe-Naturreservat zu erhalten. Dort leben Grauergorillas, Schimpansen und Elefanten, und es beherbergt große Süßwasser-Ökosysteme mit reichem Fischvorkommen.

Um die Verwaltung des Itombwe-Naturreservats wieder aufzunehmen, hat das ICCN neue Manager ernannt. Die Neuordnung der Verwaltung des Reservats setzt allerdings die Beteiligung aller Interessengruppen voraus. Um dies zu erreichen, wurden Treffen mit verschiedenen Partnern vereinbart, mit dem Ziel, eine gemeinsame Basis für neue Aktivitäten zu finden.

Am 11. Januar 2024 trafen sich alle Partner der Bereiche Technik, Wissenschaft und Finanzen, um die Maßnahmen für 2024 zu besprechen. An dem Treffen nahmen insgesamt 14 Personen teil, darunter unterstützende Organisationen, Vertreter des Itombwe-Reservats, Vertreter der Provinzdirektion des ICCN und ein Moderator. Bei diesem Treffen kam der aktuelle Zustand des Reservats zur Sprache und ein operativer Plan wurde diskutiert. Jeder Partner informierte über seine Aktivitäten und eine mögliche Unterstützung für das Jahr 2024.

Um die Beziehungen zu den traditionellen Chefs wieder zu verbessern, wurde beschlossen, alle Interessengruppen in die Verwaltung des Reservats einzubeziehen und den Dialog mit den Anrainergemeinden vor allem in Basile zu suchen. Der Chef von Basile organisierte am 20. März 2024 ein Treffen, an dem die Probleme zwischen dem Itombwe-Reservat und seinem Gebiet erörtert wurden. Lösungsvorschläge wurden diskutiert und eine einstimmig unterzeichnete Bekanntmachung verabschiedet.

Die traditionellen Chefs führten eine Zeremonie zur Wiedereröffnung des Walds durch und erlaubten den Wildhütern, ihre Arbeit im Kalungu-Patrouillenposten, der seit 2022 geschlossen war, wiederaufzunehmen.

Claude Sikubwabo Kiyengo und Séguin Caziga Bisuro