Nachruf auf Ymke Warren

Kategorien: Ausgabe 41, Kamerun, Berggorillas, Cross-River-Gorillas, Gorilla Journal

Ymke Warren in einer Gruppe Berggorillas

Ymke Warren in einer Gruppe Berggorillas

Am 29. Juni 2010 wurde die britische Biologin Ymke Warren kurz nach ihrem 40. Geburtstag in Limbe/Kamerun ermordet. Wie Dian Fossey hatte sie sich mit der Erforschung der Berggorillas beschäftigt.

1992 schloss sie ihr Biologiestudium am King's College London ab und arbeitete dann zunächst für die Gorilla Organization (damals: Dian Fossey Gorilla Fund Europe). Ab 1994 war sie am Karisoke-Forschungszentrum in Ruanda tätig. Nicht nur das Wohl der Berggorillas lag ihr am Herzen, sondern ebenso das der Menschen, die sich mit dem Schutz dieser Tiere befassen. 1999 kehrte sie nach England zurück, um am University College London ihre Masterarbeit zu schreiben.

Ich lernte Ymke kennen, als sie für ihre Dissertation das Verhalten von Pavianen im Gashaka-Gumti-Nationalpark in Nigeria untersuchte. 2003 zogen wir zusammen nach Kamerun, wo ich eine Stelle bei der WCS antrat, während Ymke für die gleiche Organisation Maßnahmen zum Schutz der Cross-River-Gorillas ausarbeitete, sie in die Praxis umsetzte und dabei junge afrikanische Mitarbeiter umsichtig und kompetent anleitete.

Ymke war eine in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Frau und Wissenschaftlerin. Selbst nach zehn gemeinsamen Jahren hat sie mich immer wieder mit ihrem enormen Wissen und ihrem konsequenten Einsatz für den Tier- und Naturschutz in Afrika verblüfft. Ihr Tod hat mich und alle, die sie kannten, hart getroffen.

In Erinnerung an Ymke Warren wurde eine Stiftung gegründet, die junge engagierte afrikanische Primatologen unterstützt. Jede Spende ist willkommen.


Aaron Nicholas