In diesem Jahr öffnete das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart seine Pforten für unser zweitägiges Treffen. Als gelungener Einstieg in das Wochenende stand für die Teilnehmer*innen eine fachkundige Führung im historischen Museumsbau Schloss Rosenstein oder des neueren Teils am Löwentor auf dem Programm. Bei einer "Weltreise" lernten die Teilnehmenden anhand der Objekte Interessantes über die Zähne von Elefanten und die Barten von Walen, während der anderen Gruppe bei einer "Zeitreise" die fossilen Funde aus der Umgebung nähergebracht wurden.

Die Begrüßung der 40 Mitglieder aus ganz Deutschland im Tagungssaal des Naturkundemuseums durch den Vorstand bildete den Auftakt für einen informativen Nachmittag. Zunächst gab uns Vorstandsmitglied Angela Meder einen Überblick über die brisante politische und humanitäre Lage in den Gorillagebieten, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo. Im Anschluss informierte sie im Detail über die vom Verein in den Jahren 2021 und 2022 unterstützten Projekte und lobte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Vorortunterstützung sowie die zuverlässige Berichterstattung durch den langjährigen Mitarbeiter Claude Sikubwabo. Vorstandsmitglied Burkhard Bröcker ergänzte den Vorstandsbericht durch Informationen über erfolgreiche Aktionen zur Mittelakquise, z. B. über Handyspenden und die Zusammenarbeit mit der Deutsche Postcode-Lotterie.

Nach einer kleinen Kaffeepause mit anregenden Gesprächen referierte die langjährige Kooperationspartnerin und Gorillaexpertin Martha Robbins vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie über ihre Gorillaforschung und den mit der Forschung in Verbindung stehenden Beitrag zum Schutz der Tiere und ihres Lebensraums. Der Vortrag wurde auf Englisch gehalten, jedoch durch Angela Meder und Laura Hagemann publikumsfreundlich übersetzt. Hierdurch gelangen eine lebhafte und interessante Diskussion und Fragerunde.

Der ehemalige Tierarzt der Wilhelma, des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart, Wolfram Rietschel, rundete den Tag mit lebendigen und unterhaltsamen Reiseeinblicken aus den Gorillaregionen in der Demokratischen Republik Kongo, Ruanda und Uganda ab und zeigte somit auch die Rolle des Tourismus für den Artenschutz vor Ort auf.

Beim gelungenen und gemütlichen Ausklang des ereignisreichen ersten Veranstaltungstages trafen sich die Teilnehmer*innen bei schönem Wetter im Cafe "Fossil" des Naturkundemuseums zum gemeinsamen Abendessen und freundschaftlichem Austausch.

Am Sonntag fand die offizielle Mitgliederversammlung statt. Nach Entlastung des Kassierers und des Vorstandes erfolgten die Neuwahlen unter der Wahlleitung von Andreas Klotz. Angela Meder, Burkhard Bröcker und Laura Hagemann wurden einstimmig in ihren Ämtern durch die anwesenden Vereinsmitglieder bestätigt und bilden demnach für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 wieder das Vorstandsteam. Auch Karl-Heinz Kohnen stellte sich für diesen Zeitraum erneut für das Amt des Kassierers zur Verfügung und wurde einstimmig gewählt.

Als Abschluss des Wochenendes rund um die Gorillas und deren Schutz fand am Sonntag eine spannende Führung durch den Menschenaffenbereich der Wilhelma statt. Bei bestem Frühsommerwetter wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen durch den Menschenaffenbereich geführt und konnten so Einblicke in die Haltung von Gorillas und Bonobos erlangen.

Hinsichtlich des nächsten Vereinstreffens und gleichzeitig 40-jährigen Jubiläums des Vereins nahm der Vorstand Vorschläge aus dem Publikum auf und wird sich weitere Gedanken zu einem passenden Ort für das Jubiläumstreffen machen. Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen; weitere Anregungen sind immer willkommen.

Christine Driller und Ulrich Gauf