Menschenaffen im Burhinyi-Gemeindewald
Kategorien: Ausgabe 44, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Grauergorillas, Gorilla Journal
Der Burhinyi Gemeindewald liegt in der Provinz Südkivu in der Demokratischen Republik Kongo zwischen dem Kahuzi-Biega-Nationalpark und dem Itombwe-Naturreservat. Zwei unabhängige Untersuchungen ergaben, dass dort Grauergorillas und Schimpansen leben. Der Gemeindewald wird von der lokalen Bevölkerung traditionell genutzt und bisher gibt es kein Schutzkonzept für das Gebiet.
Im März 2012 organisierte die kongolesische Nichtregierungsorganisation Strong Roots ein Treffen mit den traditionellen Chefs, um die Situation der Bevölkerung in Burhinyi zu untersuchen und herauszufinden, wie die Menschen den Wald nutzen und wie sie darüber denken, ihn unter Schutz zu stellen. Die Bevölkerung ist sehr arm und davon abhängig, die natürlichen Ressourcen des Walds zu nutzen. Die Menschen leben fast ausschließlich von Ackerbau und Tierhaltung. Zur Landgewinnung wird vor allem Brandrodung betrieben, die Bevölkerung schlägt Holz, sammelt Pflanzen und gräbt nach Bodenschätzen.
Fehlende Bildung und mangelnde Gesundheitsversorgung verschlimmern die Situation der Menschen im Burhinyi-Gebiet. 45% der Haushalte müssen mindestens ein chronisch krankes Familienmitglied versorgen, und die Kindersterblichkeit liegt bei 23%.
Die Regierung des Kongo hat das Ziel, bis zum Jahr 2020 die geschützten Gebiete auf 15% der Landesfläche auszudehnen. Allerdings kommt es bei der Ausweisung neuer Schutzgebiete häufig zu Konflikten mit der Bevölkerung, die Angst hat, ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Ein neuer Lösungsansatz für dieses Problem ist es, Gemeindewälder zu schaffen, bei denen die Schutzmaßnahmen gemeinsam mit der Bevölkerung entwickelt und ebenso wie Bestandsaufnahmen und Beobachtung der Menschenaffen von der Bevölkerung durchgeführt werden.
Strong Roots plant diese Maßnahmen mit Projekten zur Tierhaltung, Gesundheit und Bildung zu begleiten, um die Situation der Menschen zu verbessern und Alternativen zur Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Burhinyi-Walds zu schaffen.
Dominique Bikaba, Diane Cowel, Bertin Murhabale und Ntamwira Niranda