Konfliktlösung in den Virungas
Kategorien: Ausgabe 62, Konflikte, Mensch & Gorilla, D. R. Kongo, Ruanda, Uganda, Virunga-Nationalpark, Mikeno-Sektor, Mgahinga, Vulkan-Nationalpark, Berggorillas
Ungeachtet der sengenden Sonne und der mühsamen Arbeit hebt ein Team an der Grenze des ruandischen Vulkan-Nationalparks mit viel Energie einen 3 m tiefen Graben aus. Er ergänzt die Büffelmauer, die rund um den Park errichtet wurde, damit Tiere, insbesondere Büffel, nicht die Ernten der Bauern am Parkrand plündern. Ebenso wie in anderen an Nationalparks angrenzenden Gebieten sind solche Tiere ein Problem für die Gemeinden, doch geeignete Maßnahmen können zur Lösung dieses Konflikts beitragen.
Die 1 m hohe und 76 km lange Büffelmauer besteht aus Steinen. Sie wurde 2004 vom IGCP mit Parkmitarbeitern und örtlichen Gemeinden angelegt, um dem Mensch-Wildtier-Konflikt in der Region zu begegnen. Derzeit setzt das IGCP mit lokalen Gemeinden 7 km der Mauer instand und renoviert den Graben. Dieser wurde verlängert und auf 2,5-3 m Tiefe ausgehoben, damit noch weniger Büffel den Park verlassen können.
Die Arbeiten an der Büffelmauer und dem Graben erledigen Mitglieder der lokalen Gemeinden. Bezahlt werden sie dafür von Genossenschaften. Damit der Graben seine Funktion erfüllt, wird er von den Gemeinden im Rahmen der freiwilligen Arbeit, die in Ruanda am "Umuganda"-Tag stattfindet, routinemäßig gepflegt. Sie reparieren dabei für Tiere mögliche Schlupflöcher, die durch starken Regen und Überschwemmungen entstehen.
Der Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo hat außerdem in Zusammenarbeit mit den Gemeinden nahe der kongolesisch/ruandischen Grenze einen Elektrozaun errichtet, um Konflikte zwischen Mensch und Tier zu verhindern. Der 2,5 m hohe Zaun wird auf 3,5 km am Virunga-Park als Barriere gegen Probleme verursachende Tiere dienen. Er ist eine Erweiterung des bereits bestehenden 100 km langen Elektrozauns um den Park.
Entlang der 12,7 km langen Steinmauer an der Grenze des ugandischen Mgahinga-Gorilla-Nationalparks wurden etwa 38 100 Korallenbäume (Erythrina) gepflanzt. Etwa 40 Gemeindemitglieder nahmen an dieser Pflanzaktion teil. Die Bäume stehen auf beiden Seiten der Mauer, verstärken diese und schließen Schlupflöcher. Darüber hinaus wurden weitere 1,2 km der Steinmauer repariert und mit Zement und Sand verstärkt.
Liliane Nakayima