Klaus Griegel und Sylvia Wladarz: Uganda/Ruanda 2000

Kategorien: Ausgabe 21, Ruanda, Uganda, Bwindi, Gorilla Journal, Reiseberichte

Sylvia Wladarz übergibt Material an die Wildhüter des Mgahinga-Nationalparks. (© Sylvia Jübermann (früher Wladarz))

Nachdem wir im Februar 1999 die Berggorillas im Bwindi-Impenetrable-Nationalpark sehen konnten, war selbstverständlich unser Interesse auch für die im Mgahinga-Nationalpark lebende Population geweckt worden. Im September 2000 standen deshalb die Mgahinga-Berggorillas ganz vorn auf unserem Programm.

Bei der Uganda Wildlife Authority in Kampala erhielten wir für den Mgahinga-Park keine Permits im Voraus. Da die einzige habituierte Gruppe (Nyakagezi) zeitweise in den Virunga-Nationalpark der Demokratischen Republik Kongo überwechselt, kann man einen Besuch erst vor Ort, im Kisoro-Office des Mgahinga-Parks buchen. Dort erfuhren wir, dass sich die Nyakagezi-Gruppe aufgrund des besseren Nahrungsangebotes schon seit längerer Zeit im Kongo aufhielt.

Doch wir waren nicht nur deshalb nach Kisoro gekommen. Als Mitglieder der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe wollten wir bei dieser Gelegenheit das kürzlich eingerichtete Büro der des Vereins in Kisoro und dessen Mitarbeiter William Mugisha kennen lernen. Stolz präsentierte er uns den kleinen Büroraum gleich neben dem Büro des Mgahinga-Nationalparks. Mit dem gerade übergebenen Laptop und einer Digitalkamera kann er aktuelle Text- und Bildinformationen per E-Mail nach Deutschland senden bzw. von dort Nachrichten empfangen - was noch am gleichen Abend erfolgreich getestet wurde.

Am 11. September fuhren wir gemeinsam mit William Mugisha von Kisoro zum Camp des Mgahinga-Parks. In Anwesenheit von Chief Warden Isaac F. Drani übergaben wir im Auftrag der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe folgende Ausrüstungs- und Kleidungsstücke an die Wildhüter: 2 Abdeckplanen, 3 Zweimannzelte, 42 Poloshirts und 3 Sweatshirts.

Wie wir erfuhren, sind Besuche bei den Berggorillas im Parc National des Volcans in Ruanda auch von Uganda aus problemlos möglich. Wir entschlossen uns kurzerhand, einen Versuch zu starten. Im Virunga-Hotel findet sich ein Tour-Operator, der uns mit 4 Studentinnen aus Großbritannien in seinem Pickup zur Grenze nach Cyanika, von dort nach Ruhengeri (Ruanda) zum ORTPN (Einholen der Besuchserlaubnis) und schließlich nach Kinigi, dem Ausgangscamp, brachte. Für Ausländer kostet das Permit, wie in Uganda, 250 US-$. Gemeinsam mit einem 4-köpfigen Rundfunkteam aus Kigali durften wir die Sabinyo-Gruppe besuchen, die aus 2 Silberrückenmännern, 5 erwachsenen Weibchen und 4 Jungen besteht. Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis wir die Gruppe erreicht hatten und zum zweiten Mal das überwältigende Erlebnis -Berggorillas - genießen konnten. Bei der Wiedereinreise nach Uganda waren noch einmal 30 US-$ Visagebühren zu entrichten.


Klaus Griegel und Sylvia Wladarz