Itombwe-Aktivitäten 2018 und 2019
Kategorien: Ausgabe 60, Gorilla Journal, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Itombwe, Grauergorillas
Das Interesse für das Itombwe-Massiv im Kongo ist alt und führte zu zahlreichen Expeditionen. Bereits 1993 wurde ein Naturschutzprogramm erarbeitet, finanziert von der Weltbank und organisiert von der IUCN. 2006 gründete die Regierung das Itombwe-Naturreservat mit einer Größe von 7600 km². Die Verwaltung erwies sich jedoch als schwierig, da die Grenzen nicht klar definiert waren. Erst mit Hilfe des WWF gelang es 2016, ein Schutzgebiet mit neu definierten Grenzen und 5732 km² Fläche festzulegen.
Die Markierung der Reservatsgrenzen erfolgt seit Mai 2018 in Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden - deren Chefs, den Behörden, der Zivilgesellschaft sowie dem Sicherheitsrat für das Pilotgebiet Mwenga. Innerhalb eines knappen Jahres wurden 50 km Grenze markiert, das entspricht 30,48 % der zu markierenden 164 km. Die Grenze des Reservats umfasst zwar insgesamt 484,5 km, davon werden aber 320,5 km von Flüssen gebildet.
Alle 5 Sektoren des Reservats werden überwacht, hin und wieder kommt es trotzdem zu Überfällen und Bedrohungen. Die Zahl der Patrouillen hat sich im Lauf der Jahre erhöht, 2018 deckten sie fast ein Drittel des Gebiets ab. In allen Sektoren sind illegale Aktivitäten zu beobachten, zum Beispiel das Erheben von Wegzoll, der Abbau von Bodenschätzen, Wilderei und Handel mit Wildfleisch. Mit Unterstützung der Gorilla Organization und der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe ist es gelungen, die Wilderei einzuschränken. Die Beobachtung der Gorillas wurde 2019 verstärkt. Bemerkenswert ist, dass die Wilderei gebietsweise erheblich zurückgegangen ist.
Außerdem war die Einbeziehung der Gemeinden sehr wichtig und die Sensibilisierung und Mobilisierung ihrer Bewohner für die Probleme des Naturschutzes. Dies ist notwendig, um das Bewusstsein der Menschen zu wecken; man muss ihre Meinung zum Naturschutz anhören und ernst nehmen. Wichtig sind auch Aktionen für Naturschutz und Entwicklung zugunsten der Bevölkerung, um sie zum Mitmachen zu motivieren.
Jean Claude Kyungu Kasolene und Claude Sikubwabo Kiyengo