Gemeinden schützen Gorillas
Kategorien: Ausgabe 45, Bestandsaufnahme, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Grauergorillas, Gorilla Journal
Der Dian Fossey Gorilla Fund International hat seine Aktivitäten in der Demokratischen Republik Kongo ausgeweitet und ein neues Programm für Grauergorillas etabliert. Anders als bei den Berggorillas in Ruanda, die seit 45 Jahren von Mitarbeitern des Karisoke-Forschungszentrums intensiv beobachtet werden, sind bei den Grauergorillas im Ostkongo nur wenige Gruppen habituiert. Deshalb ist viel weniger über diese Unterart bekannt.
Das DFGFI-Programm sieht eine Bestandserfassung sowie Forschungs- und Schutzmaßnahmen vor. Dabei kooperiert der DFGFI mit drei Gemeinde-Reservaten zwischen den Nationalparks Maïko und Kahuzi-Biega: Réserve des Gorilles de Utunda et Watsa (REGOUWA), Réserve des Gorilles de Punia (RGPU) und Conservation Communautaire de la Réserve Forestière de Bakano (COCREFOBA). Diese Gebiete bilden nicht nur einen wichtigen ökologischen Korridor, sondern beherbergen vermutlich auch viele Gorillas. Drei unserer Teams haben 1012 insgesamt 30 Erkundungsgänge durchgeführt und konnten anhand von Schlafnestern, Kot und Fraßspuren auf eine 35-köpfige Gruppe im Reservat REGOUWA schließen.
Außerdem wurde eine zentrale Forschungsstation eingerichtet, die Biruwe Research Base, sowie in jedem der drei Reservate eine mobile Biomonitoring-Station. Dass dafür einheimische Feldassistenten angestellt wurden, soll die Akzeptanz des Programms bei der lokalen Bevölkerung erhöhen. Die Biruwe Research Base und die drei Monitoring-Einheiten befinden sich in einem schwer zugänglichen Gebiet, was die Versorgung erschwert. Hinzu kommt die Krisensituation im Kongo. Trotz all dem haben wir schon viel erreicht. Auch wenn eine Habituierung von Gorillas noch in weiter Ferne liegt, wollen wir bald damit anfangen, Informationen über die Bewegungen einzelner Gorillagruppen sowie demografische Daten zu sammeln.
Im Rahmen des Grauergorilla-Programms will man auch dem illegalen Gorillahandel entgegentreten. Erst im September 2012 wurden zwei Gorillababys konfisziert, die vermutlich aus Nordkivu stammen, dem Zentrum des Gorillahandels in der Region. Sie sollen nach der Quarantänezeit ins GRACE-Zentrum gebracht werden, das auch auf eine Initiative des DFGFI zurückgeht.
Urbain Ngobobo
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