Fortbildung in Dzanga-Sangha

Kategorien: Tourismus, Ausgabe 45, Schutzmaßnahmen, Sonstige Länder, Sonstige Schutzgebiete, Westliche Flachlandgorillas, Gorilla Journal

Angelique Todd bei der Weiterbildung

Angelique Todd bei der Weiterbildung (© Thirza A. C. Loffeld)

Makumba in Bai Hokou

Makumba in Bai Hokou (© Thirza A. C. Loffeld)

Das Primaten-Habituierungsprogramm (PHP) des Dzanga-Sangha-Schutzgebietes in der Zentralafrikanischen Republik soll die Westlichen Flachlandgorillas vor dem Aussterben schützen. Dabei stehen die Gewöhnung der Tiere an Besuche von Forschern und Touristen, der Schutz ihres Lebensraumes sowie Verhaltens- und Ökologiestudien im Mittelpunkt.


Derzeit hat das PHP zwei Forschungsstationen in Bai Hokou und Mongambe, in deren Umkreis sich mehrere an Menschen gewöhnte (habituierte) Gorillafamilien befinden. Da die Tiere täglich besucht werden, arbeiten zahlreiche lokale Führer bei der Überwachung der Gorillas und als Begleiter für Touristen. Diese Führer sammeln auch Daten zu Verhaltensökologie und Gesundheitszustand der Tiere und gewährleisten so das langfristige Wohlergehen der Gorillas. Deshalb kommt der regelmäßigen Weiterbildung dieser Mitarbeiter eine große Bedeutung zu.


Langfristige Forschungsprojekte vor Ort sind, neben dem ständigen Kampf gegen die Wilderei, unbedingt notwendig, um das Überleben der Gorillas zu sichern. Mitarbeiterschulungen und Evaluierungen sollen dazu beitragen, dass verlässliche Daten zur individuellen Lebensgeschichte der Gorillas gesammelt werden können.

 


Da es bei zu engem Kontakt zwischen Gorillas und Menschen zu Krankheitsübertragungen auf die Tiere kommen kann, ist es extrem wichtig, die vorgeschriebenen Distanzen und Regeln zu beachten, wenn man den Tieren folgt. Die bessere Einhaltung dieser Vorschriften ist daher ebenfalls erklärtes Ziel der Schulungen des PHP. Angelique Todd, WWF-Beraterin für Habituierung und Tourismus im Dzanga-Sangha-Schutzgebiet, führte zu diesem Zweck im Juni 2011 eine zweitägige praxisorientierte Auffrischungs-Weiterbildung für die neun Führer des PHP durch.


Auswertungen dieses Trainings zeigten, dass der Wissensstand fast aller Führer verbessert werden konnte. Auch die Verlässlichkeit der Beobachtungen erhöhte sich bei allen Mitarbeitern. Allerdings zeigte nur ein Teil von ihnen nach der Schulung verbesserte Fähigkeiten bei der Sammlung von Gorilladaten.


Bei beiden Forschungsstationen des PHP konnten Gorillafamilien an Menschen gewöhnt werden. Dies hat viel zum Schutz der Tiere beigetragen und sowohl Gorillatourismus als auch Feldforschung ermöglicht.


Thirza A. C. Loffeld