Christoph Lübbert: Uganda/Ruanda 2002

Kategorien: Ausgabe 25, Ruanda, Uganda, Vulkan-Nationalpark, Gorilla Journal, Reiseberichte

In weiten Teilen der Nordprovinzen Ugandas gilt derzeit aufgrund erheblicher Rebellenaktivität der LRA (Lord's Resistance Army) der Ausnahmezustand. Große Teile der Zivilbevölkerung leben aus Furcht vor Übergriffen der Rebellen in Lagern. Täglich kommt es zu Überfällen und Entführungen. Die ugandische Armee führt große Militäroperationen durch. Die übrigen Landesteile erscheinen ohne wesentliche Sicherheitsprobleme.

Der Grenzübertritt nach Ruanda gestaltet sich unproblematisch. Deutsche benötigen bei der Einreise weiterhin kein Visum. In Ruanda ist die Sicherheitslage insgesamt gut. Straßensperren wurden auch im Nordwesten des Landes keine mehr angetroffen. Bedrückend ist der Besuch der verschiedenen Genozid-Gedenkstätten im Lande.

Im Park National des Volcans erhielt ich ein Permit für die Gorillagruppe Amahoro (Kosten unverändert US-$ 250). Jüngst hat eine Spaltung der Gruppe in Amahoro A (13 Tiere, 1 Silberrücken) und Amahoro B (4 Tiere, 1 junger Silberrücken) stattgefunden. Die größere Gruppe kann weiter besucht werden. Wir trafen die Tiere nach einer ca. einstündigen Wanderung in gut 2700 m Höhe am östlichen Hang des Vulkans Visoke im dichten Bambuswald an. Der Besuch verlief reibungslos; penibel wurde auf die Einhaltung der Besuchsregularien, vor allem die Umsetzung des Mindestabstands von 7 m zu den Tieren, geachtet. Guides und Tracker waren mit neuen Uniformen und Stiefeln/Gummmistiefeln adäquat ausgerüstet. Die übrigen drei Touristengruppen Suza (36 Tiere), Sabinyo (11 Tiere) und die Gruppe 13 (6 Tiere) sind ebenfalls wohlauf. Man bemüht sich, die maximale Besucherzahl von 8 Personen pro Gruppe auszuschöpfen. Nach im Park-Headquarter in Kinigi aushängender Statistik liegt die durchschnittliche Besucherzahl pro Gruppe derzeit bei 6-7 Personen täglich, diese stammen überwiegend aus den USA und Großbritannien.


Christoph Lübbert