Erhöhung der Permit-Preise
Kategorien: Tourismus, Ausgabe 34, Gorilla Journal
Zum 1. Juli 2007 wird der Preis für einen Berggorilla-Besuch in Uganda, Ruanda und Kongo erhöht: auf 500 US-Dollar. Dieser Preis gilt für Ausländer; Besucher ugandischer, ruandischer und kongolesischer Nationalität zahlen wesentlich weniger und andere Personen, die in Ostafrika leben, 475 US-Dollar. Die drei Länder haben sich auf die gleichen Preise geeinigt, da einige Gorillagruppen zwischen den Ländern wandern und die Einnahmen aus den Besuchen dieser Gruppen verteilt werden sollen. Viele Menschen, die gern die Berggorillas besuchen würden, finden den Preis dafür viel zu hoch. 500 US-Dollar sind tatsächlich keine geringe Summe. Ist dies angemessen? Und kann man die Berggorillas außerhalb der normalen Touristenbesuche beobachten? Zur Beantwortung dieser Fragen haben wir hier einen Text von Wilhelm Möller zusammengefasst.
Warum ist ein Besuch bei den Berggorillas so teuer?
Der Wunsch, die Gorillas ohne Touristen zu beobachten und weniger zu bezahlen, ist verständlich und durchaus nicht ungewöhnlich, hat aber kaum Aussicht auf Erfolg. Ich habe von 1987 bis 2002 im Naturschutz in Uganda gearbeitet, ähnliche Anfragen aus aller Welt haben wir viele bekommen. Bei einer Weltpopulation von ca. 700 Berggorillas, wovon nur ein Teil für den Tourismus habituiert ist (potentielle Besucher aber in die Tausende gehen) kann man sich den Druck auf die Tiere vorstellen. Deshalb sind strikte Regeln aufgestellt worden, wonach eine Gorillagruppe nur 1 Stunde pro Tag besucht werden und die Besuchergruppe nicht mehr als 8 Touristen umfassen darf. Trotz der hohen Gebühr sind die Besuche oft bereits ein Jahr im Voraus ausgebucht. Ein Antrag auf individuelle Ausnahmen hat so gut wie keine Aussicht auf Erfolg. Es wird immer über die hohen Preise gestöhnt. Im Prinzip könnte man bei den Gorillas jeden Preis verlangen - es gibt immer genug Leute, die sich diese Exklusivität leisten können. In Uganda werden die Einnahmen dazu benutzt, die laufenden Kosten in den anderen Nationalparks und Wildschutzgebieten teilweise zu finanzieren. Bisher unterstützte die Weltbank die ugandische Nationalparkbehörde; diese Gelder laufen allerdings Ende 2007 aus. Jeder Dollar wird dann für den Unterhalt der Parks und Schutzgebiete gebraucht. Natürlich gibt es weitere Gebiete mit Menschenaffen, nur eben keine habituierten Gruppen. Die Habituierung von Menschenaffen dauert 3-4 Jahre und ist eine große finanzielle und zeitliche Investition.
Wilhelm Möller