Workshop zum Schutz von Sarambwe

Kategorien: Ausgabe 41, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Uganda, Sarambwe, Berggorillas, Gorilla Journal, Erfolge

Versammlung der Bevölkerung mit VONA, dem ICCN und MONUSCO in Sarambwe

Versammlung der Bevölkerung mit VONA, dem ICCN und MONUSCO in Sarambwe (© Claude Sikubwabo)

Der Schutz des Sarambwe-Reservats erfordert großen Einsatz von allen Beteiligten; die Sicherheit der Wildhüter ist oft gefährdet, und illegale Siedler, die Felder im Schutzgebiet angelegt haben, versuchen diese mit allen Mitteln zu verteidigen. Die Wildhüter sind ungenügend ausgestattet und können oft nicht schnell genug agieren. Nun aber gibt es Hoffnung auf eine Stabilisierung der Situation. Dazu trug ein Workshop zum nachhaltigen integrierten Management des Schutzgebiets bei, der im Mai 2010 mit finanzieller Unterstützung der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe durchgeführt wurde.

An diesem Workshop nahmen Vertreter der örtlichen Verwaltung, traditionelle Machthaber, Vertreter der Bauern, der lokalen Verbände und der Pygmäen, Angestellte der Landverwaltung und die lokalen Medien teil. Nach einer kurzen historischen Vorstellung des Sarambwe-Schutzgebiets wurde die aktuelle Situation erläutert. Die Organisation VONA stellte sich und ihre Aktivitäten in und um das Reservat vor und beschrieb das Engagement der Gemeinden beim Schutz des Sarambwe-Gebiets.

Danach wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich den folgenden Schwerpunkten widmeten:

  • Auflistung aller Parteien, die für den Schutz des Reservats sorgen, und ihrer Aufgaben,

  • Zusammenstellung der Probleme des Schutzgebiets sowie der Verantwortlichen für die Zerstörung und Vorschläge zur Lösung der Probleme,

  • Untersuchung der Gründe, die Ugander in das Schutzgebiet treiben sowie Erarbeitung von Lösungen für dieses Problem.


Die Teilnehmer des Workshops formulierten Empfehlungen und gründeten ein lokales Komitee. Dieses Komitee soll die Menschen im Umfeld des Reservats aufklären, sie bei Partnern vertreten und bei Problemen zwischen Bevölkerung und ICCN vermitteln. Außerdem soll es die Bedürfnisse der Bevölkerung ergründen, sie publik machen und entsprechende Entwicklungshilfeprojekte planen. Auch mit der Nationalparkbehörde soll das Komitee eng zusammenarbeiten, indem es Wilderer anzeigt und an ICCN-Sitzungen teilnimmt; von diesen Sitzungen berichtet es dann der Bevölkerung.

Zum Abschluss des Workshops wurde in lokalen Radiosendungen darüber berichtet. Dies zog viele positive Reaktionen nach sich. So versprachen UNHCR und MONUSCO, dass sie das Schutzgebiet regelmäßig besuchen und sich um rückkehrende Flüchtlinge kümmern würden, und internationale Organisationen wollen sich stärker in Sarambwe engagieren; die Wildhüter haben bereits neue Ausrüstung von der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe erhalten. Schließlich verfasste der Mwami ("König") der Region Briefe an die Militärbehörden und die Verantwortlichen für Entwicklungsprojekte mit der Bitte, die Unterstützung für den Schutz des Sarambwe-Reservats zu verstärken.

Um die Empfehlungen des Workshops umzusetzen, haben IGCP und ICCN ein Treffen mit Mitarbeitern des Bwindi-Nationalparks, Vertretern der ugandischen und kongolesischen Truppen im Grenzgebiet und der politisch-militärischen Verwaltung des Kongo organisiert. Sie erarbeiteten Maßnahmen, mit denen das Eindringen von Bauern in das Schutzgebiet kontrolliert und beendet werden soll. Die Bauern, die ins Sarambwe-Gebiet eingedrungen sind, können ihre Felder in einer Übergangsfrist von 3 Monaten abernten. Damit die Maßnahmen Erfolg haben, ist es wichtig, dass regelmäßig Kontrollen durchgeführt werden und die Wildhüter sowie die Mitarbeiter des lokalen Komitees Unterstützung für ihre Arbeit erfahren.


Claude Sikubwabo Kiyengo, August 2010


Update: Gute Neuigkeiten

Die Ugander, die ins Sarambwe-Reservat eingedrungen waren, haben dieses endgültig verlassen. Zunächst hatten sie versucht, sich gegenüber den Wildhütern durchzusetzen, doch der Vertreter des ugandischen Militärs, der versprochen hatte, den Schutz des Reservats zu unterstützen, sorgte dafür, dass sie das Gebiet verließen. Das war vor einem Monat, und seither haben wir keine illegalen Aktivitäten im Reservat mehr festgestellt.


Claude Sikubwabo Kiyengo, 3. November 2010