Ohne Touristen kein Einkommen
Kategorien: Ausgabe 61, Tourismus, Krankheiten, Mensch & Gorilla, D. R. Kongo, Ruanda, Uganda, Berggorillas
Für viele Haushalte im Umkreis der Parks, in denen Berggorillas leben, war der Tourismus die Existenzgrundlage - bis er wegen der Covid-19-Pandemie eingestellt wurde. Um die Parks herum wurden viele Unternehmen für Dienstleistung, Unterhaltung, Beherbergung und Handel mit Touristen betrieben.
SACOLA, eine Gemeinde-Organisation im ruandischen Musanze, ist beteiligt an einer Reihe von Tourismusgeschäften, die leider alle mit Beginn der Covid-19-Pandemie schließen mussten. Auch für die Gemeinden im Umfeld des Bwindi-Impenetrable-Nationalparks sind die indirekten Auswirkungen sehr bedenklich, besonders für die Träger. Durch weggebrochene Einkommensquellen, steigende Lebensmittelpreise seit dem Beginn der Pandemie, Bewegungseinschränkungen und begrenzte Verdienstmöglichkeiten drohen Hunger und andere Probleme für die Gemeinden. In Goma ist das Leben ebenso schwierig. Organisationen, die mit Honig handelten, mussten schließen; die meisten Träger und andere Unternehmer kämpfen darum, ihre Familien zu ernähren.
Es ist zu befürchten, dass einige Mitglieder der Gemeinden im Umfeld der Nationalparks aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation in ihrer Not die Schutzgebiete illegal nutzen, was das Management der Parks erschwert und die guten Beziehungen zur Bevölkerung gefährdet.
Im Bestreben, der verzweifelten Bevölkerung zu helfen, haben sich die jeweiligen Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und die Privatwirtschaft eingeschaltet, um Spenden, Nahrung für den Notfall und sanitäre Versorgung für die Hilfsbedürftigen zur Verfügung zu stellen.
Abgesehen von der Empfehlung, daheim zu bleiben, haben die Parks damit begonnen, umliegende Gemeinden mit Informationen zu richtiger Hygiene und den potenziellen Auswirkungen von Covid-19 zu versorgen. Die Einhaltung der verschiedenen Maßnahmen und die bewährten Regeln für Touristen vor Ort sollen die Berggorillas vor Ansteckung mit dem Corona-Virus bewahren.
Der Ausbruch von Covid-19 und seine Auswirkungen auf den Lebensunterhalt der Menschen, vor allem in den Parkrandgemeinden, zeigt, dass die Gemeinden darin unterstützt werden sollten, neben dem Tourismus andere mögliche Existenzgrundlagen zu suchen, beispielsweise bessere landwirtschaftliche Methoden. Ebenso bedeutsam ist der Erwerb von neuen Fähigkeiten und Wissen durch Weiterbildung. Zum anderen sollte die Privatwirtschaft zu Investitionen für lukrative Einnahmequellen unabhängig vom Tourismus ermutigt werden. Nur durch einen vielfältigen Ansatz können die Gemeinden auch in Zukunft Krisen erfolgreich bewältigen.
Alice Mbayahi