AALF: Bushmeat in Gabun
Kategorien: Ausgabe 42, Bushmeat, Schutzmaßnahmen, Sonstige Länder, Westliche Flachlandgorillas, Gorilla Journal
Die illegale Jagd ist die größte Bedrohung für die Menschenaffen und Elefanten in Zentralafrika. Als Ursache werden meist die Verarmung der Bevölkerung und die fehlenden Mittel der Behörden und der Schutzprojekte zur Bekämpfung der illegalen Jagd auf Wildtiere genannt. Das Problem ist sehr komplex, und dass nationale Gesetze und internationale Konventionen nicht konsequent angewandt werden, liegt an der selbstverständlich gewordenen Korruption und an fehlenden Lösungsansätzen.
Die kommerzielle Jagd auf geschützte Arten wegen ihres Fleischs, als Trophäen, wegen des Elfenbeins oder ihres Fells, und das Fangen lebender Primatenbabys sind in vielen Regionen an der Tagesordnung. Bis langfristige Schutzmaßnahmen oder Entwicklungsprojekte Wirkung zeigen, könnten einige bedrohte Arten bereits ausgestorben sein.
Das AALF-Projekt in Gabun hat sich die Durchsetzung der Gesetze zum Schutz von Wildtieren zum Ziel gemacht. Es wurde im Oktober 2010 vom Ministerium für Forstwirtschaft ins Leben gerufen.
AALF-Ermittler stellten fest, dass der Handel mit bearbeitetem Elfenbein rückläufig ist, während der Handel mit unbehandeltem Elfenbein zunimmt. Asiaten sind die Hauptabnehmer. Die Jagd auf Menschenaffen bleibt ebenfalls ein großes Problem. Immer noch wird Affenfleisch konsumiert, und Affenteile werden für Heilrituale verwendet.
Im Januar 2011 wurden 5 Personen festgenommen, die 12 Leopardenfelle, ein Löwenfell, 32 Hände und 13 Köpfe von Menschenaffen, 5 Elefantenschwänze und Felle anderer Arten verkaufen wollten. Leider hat das Gericht die Beschuldigten wieder freigelassen. Aktuell wird nun ein juristischer Leitfaden zu den Naturschutzgesetzen erarbeitet, der an Ordnungskräfte, Richter, Rechtanwälte, Mitarbeiter der Forstbehörden und Naturschutzorganisationen verteilt werden soll. Das AALF-Projekt organisiert außerdem Kurse an der Polizeischule in Gabun. Auch Richter und Zollbeamte wurden über die Gesetzgebung zum Schutz von Wildtieren informiert.
Luc Mathot