Gibt es bei Gorillas homosexuelles Verhalten?
Sowohl zwischen weiblichen als auch zwischen männlichen Gorillas wird solches Verhalten unter bestimmten Bedingungen beobachtet. Schilderungen aus dem Freiland gibt es von Berggorillas.
Weibliche Gorillas: Erwachsene Gorillafrauen sind fast ausschließlich während des Östrus sexuell aktiv, also der Phase ihres Zyklus, in der sie empfängnisbereit sind. In diesen Tagen fordern sie in erster Linie männliche Partner zu Paarungen auf, fühlen sich aber offenbar auch gelegentlich von weiblichen Gruppenmitgliedern sexuell angezogen. Die Partnerinnen sitzen dann z. B. in intensivem Körperkontakt (enge Umarmung) zusammen und reiben ihre Genitalien am Boden oder am Körper der Partnerin.
Männliche Gorillas: Homosexuelles Verhalten wird in Haremsgruppen sehr selten beobachtet (gelegentlich im Spiel zwischen Jungtieren), aber in Männergruppen, die keine weiblichen Mitglieder enthalten, ist es häufig. Dabei nähern sich Silberrückenmänner ihren (jüngeren) Partnern mit den gleichen Lauten, wie sie es bei weiblichen Gorillas tun. Wenn die jüngeren Partner die Initiative ergreifen, nehmen sie eher eine weibliche Rolle ein. Die Kopulationen und die Stellungen, die beide Partner einnehmen, ähneln denen bei heterosexuellen Paarungen.