Gorillas unter Stress

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Ankündigung des Films von arte (© In one Media)

ARTE zeigte am 25. Juli 2020 die Doku Gorillas unter Stress. Das Thema der Sendung: Was passiert, wenn die Population wächst, ihr Habitat aber nicht? Freilebende Berggorillas sind nur noch in zwei sehr kleinen Schutzgebieten im östlichen Afrika zu finden. Aktuelle Untersuchungen internationaler Forscher zeigen, dass das Stressniveau der Tiere deutlich ansteigt. Wo liegen die Grenzen beim Artenschutz, und wie reagieren die Experten auf die neuen Herausforderungen?

Martha Robbins erforscht Verhalten und Ökologie der Gorillas in Bwindi. Ohne ihre Arbeit und die ihrer Kolleginnen und Kollegen hätte dieser Film nie entstehen können. Finanziert wird die Arbeit des Teams von Martha Robbins vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig – allerdings sollen die Mittel ab 2021 stark gekürzt werden. Damit die wichtige Arbeit fortgesetzt werden kann, haben wir unsere Hilfe zugesagt. Wir möchten die Forscher mit Spenden unterstützen und würden uns sehr über Spenden freuen. Ihr Beitrag ist sehr willkommen! Bitte überweisen Sie ihn auf eines unserer Konten:

Berggorilla & Regenwald Direkthilfe
IBAN: DE06 3625 0000 0353 3443 15
BIC: SPMHDE3E

Schweiz:
IBAN: CH90 0900 0000 4046 1685 7
BIC: POFICHBEXXX
Bitte geben Sie als Stichwort an: „MPI“
 

Das Bwindi-Gorilla-Projekt von Martha Robbins


Es startete 1998 und läuft noch immer - damit ist es das zweitälteste Forschungsprojekt bei wilden Gorillas. Der Schwerpunkt liegt auf Themen, die sowohl dem Schutz der Berggorillas als auch dem Verständnis der Evolution des Soziallebens dienen. Täglich werden Daten zu Verhalten, Wanderungen, Ökologie und Demografie bei 4 habituierten Gorillagruppen gesammelt. Wir wollen verstehen, wie das Zusammenspiel verschiedener Faktoren das Sozialleben der Gorillas beeinflussen. Da Berggorillas ein hohes Alter erreichen können, sind Langzeitstudien nötig, wenn man ihre Ökologie, ihr Verhalten und die Populationsdynamik verfolgen will. Die Gorillapopulation in Bwindi unterscheidet sich dabei deutlich von anderen Populationen. Hier etwas mehr zu den Forschungsthemen:

Nahrungsökologie: Untersucht werden Ernährung und Wanderungen der Gorillas. Damit lassen sich die Lebensraum-Bedürfnisse feststellen, was auch für den Gorillaschutz wichtig ist.

Sozialverhalten: Gorillas sind sehr sozial und pflegen dauerhafte Beziehungen zu anderen Gruppenmitgliedern. Wenn wir wissen, wie diese Beziehungen entstehen und erhalten werden, können wir sowohl das Wesen des Gorilla-Soziallebens als auch das der Menschen besser verstehen. Wir haben dazu genaue Daten zur sozialen Entwicklung aller Gorillas gesammelt, die seit 2012 in den Studiengruppen geboren wurden.

Populationsdynamik: Wir erforschen, wie sich die Zahl der Gorillas und der Gruppen im Lauf der Zeit verändert, indem wir Geburten, Todesfälle und Transfermuster registrieren. Hier sind Langzeitstudien unerlässlich. Wir interessieren uns für den Einfluss der Umweltbedingungen zum Beispiel auf Entwöhnungsalter, Geschlechtsreife und Sterblichkeit - damit wollen wir herausfinden, warum Gorillapopulationen unterschiedlich schnell wachsen. Auch die Körpergröße der Gorillas haben wir gemessen, um mehr über ihre Bedeutung zu erfahren.