Wieso sind Gorillas Bedroht?
Östliche und Westliche Gorillas sind vom Aussterben bedroht, allerdings durch unterschiedliche Faktoren.
Da Gorillas sehr sensibel reagieren, kann schon die ständige Anwesenheit von Menschen in ihrem Wald eine Bedrohung sein. Selbst in den Virunga-Vulkanen leben die Tiere nicht ungestört: Viehhirten, Holzfäller, Gras- und Honigsammler, Wasserholer, Schmuggler und Wilderer dringen trotz strengen Verbots in die Nationalparks ein. In vielen Regionen kommt die Ausbeutung von Bodenschätzen hinzu. Wilderer legen Schlingen aus, um Ducker (kleine Antilopen) zu fangen, doch in diese Fallen geraten auch Gorillas. Oft können sie die Schlinge nicht entfernen und verlieren die Hand oder den Fuß oder sterben sogar durch Wundbrand.
Bei Grauer- und Flachlandgorillas ist der Jagddruck sehr stark. Sie werden noch immer zum Verzehr getötet, auch wenn dies gesetzlich verboten ist. Außerdem werden die Gorillas von den einheimischen Jägern und Ackerbauern häufig getötet, weil sie Felder plündern. Eine Gorillagruppe kann dabei die ganze Ernte vernichten.
Ein weiteres Problem, das nicht nur die Gorillas betrifft, ist die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraums. Die Abholzung der Regenwälder führt zur Isolation kleiner Waldflächen, die die Tiere nicht mehr verlassen können. Schon 1959 meinte George Schaller, diese Bedrohung sei kritisch für das Überleben der Östlichen Gorillas. Wälder wurden und werden weiterhin für Felder gerodet und Holzfirmen schlagen Edelhölzer ein. Der Bau von Straßen zum Transport der Stämme erleichtert die Besiedlung des Walds durch Menschen, die verstärkte Jagd zur Versorgung der Arbeiter und Brandrodung für den Ackerbau nach sich zieht. Mit den Holztransporten wird auch oft Wildfleisch (einschließlich Gorillas) in die Städte gebracht.
In jüngerer Zeit ist Ebola zu einer großen Bedrohung für die Westlichen Flachlandgorillas geworden. In manchen Gebieten hat das Virus die Gorillas bereits weitgehend ausgelöscht.