Rolf Brunner: Ruanda/Uganda 2008

Kategorien: Tourismus, Ausgabe 37, Ruanda, Bwindi, Sarambwe, Berggorillas, Gorilla Journal, Reiseberichte

Rolf Brunner beim Gorillabesuch

Rolf Brunner beim Gorillabesuch (© Uwe Kribus)

Mitglieder der Rushegura-Gruppe auf dem Gelände einer Lodge in Buhoma

Mitglieder der Rushegura-Gruppe auf dem Gelände einer Lodge in Buhoma (© Uwe Kribus)

Nach vielen Jahren hatte ich mich nun auch einmal wieder nach Zentralafrika begeben. Mein vordringlichster Wunsch war natürlich, die Gorillas zu besuchen. Ferner interessierte mich der Ablauf einer solchen Tour und wie die Guides in Uganda und Ruanda ausgerüstet sind. Außerdem wollte ich unserem Assistenten Claude Sikubwabo zwei Ferngläser für die Wildhüter in Sarambwe und Aufnäher für die in unserem Auftrag hergestellten Wildhüteruniformen übergeben. Es war eine von Colibri organisierte Reise mit einem deutschsprachigen ugandischen Reisebegleiter.

Nachdem wir im Butare-Nationalpark Schimpansen besucht hatten, fuhren wir über den Queen-Elizabeth-Nationalpark zum Bwindi-Nationalpark. Dort besuchten wir die Mubare-Gruppe. Der Besuch begann mit einem allgemeinen Briefing, und vor dem Anstieg gab es für uns noch einmal ein Briefing. Jede Gruppe hatte nur die vorgegebene Anzahl von 8 Touristen. Neben den beiden Guides waren auch Träger dabei, die an steilen Stellen mit Ziehen und Schieben behilflich waren.

Nach einem steilen Anstieg hatten wir im Wald Funkkontakt mit den Rangern, was uns direkt zu der Gruppe führte. Die Träger und unser Gepäck blieben zurück, als wir zu den Gorillas kamen. Damit die Touristen möglichst viel von den Gorillas sahen, wurden das Unterholz und die Büsche radikal abgeschlagen. Die Gorillas ließen sich nichts anmerken - es ist wahrscheinlich jeden Tag so. Nach einer Stunde ging es wieder zurück. Zum Schluss bekamen wir eine Urkunde mit einem Bild der Gruppe und unserem Namen.

Alle Mitarbeiter von UWA waren "uniformiert" und hatten Gummistiefel an. Aus Sicherheitsgründen waren einige Guides bewaffnet. Der Ablauf des Besuches war gut organisiert.

Der zweite Gorillabesuch, diesmal der Rushegura-Gruppe, fand dagegen fast "vor der Haustüre" statt. Die Tiere waren im Eukalyptuswald an der Volcanoes-Lodge und auf deren Gelände.


Ich verließ dann unsere Reisegruppe und fuhr nach Kisoro, um dort Claude zu treffen. Ich traf Claude zum ersten Mal persönlich, und es gab viel zu erzählen. Ich übergab ihm die mitgebrachten Sachen. Von Waltraud Ndagijimana übernahm er außerdem noch 30 Pullover für die Wildhüter in Sarambwe. Am nächsten Tag fuhr er zurück nach Goma - mit einem Mopedtaxi (!).

Meine Gruppe nahm mich wieder auf und wir fuhren weiter nach Ruanda. Das Gorilla-Nest-Camp ist eine fast exklusive Hotelanlage, wobei die Zimmer einer Renovierung bedürfen.

Über das Headquarter des ORTPN in Kinigi besuchten wir an den folgenden Tagen die Gruppen Hirwa, Amahoro und Umubano. Auch hier lief die Organisation sehr professionell ab. Pünktlich um 9.00 Uhr ging es los. Am Ausgangspunkt warteten die Träger und unsere bewaffnete Begleitung. Nach einer Wanderung durch die Felder kamen wir an eine Felssteinmauer, die den Nationalpark begrenzt. Die Hirwa-Gruppe war sehr schnell zu erreichen, während man bei der Umubano-Gruppe lange unterwegs war und erst gegen 15.30 Uhr zurückkam.

Die Guides waren sehr umsichtig und achteten darauf, dass wir mit den Jungtieren, die sich uns neugierig näherten, nicht in Körperkontakt kamen. Ebenfalls hatten sie stets den Silberrückenmann im Blick und teilten uns mit, wohin er sich bewegte. Bei dem steilen Anstieg zur Umubano-Gruppe waren alle sehr hilfreich. Auch in Ruanda waren die Mitarbeiter einheitlich gekleidet (Guides grün, Träger blau). Hier gab es ebenfalls Funkkontakt mit den Rangern, die schon im Wald bei den Gorillas waren, um den Weg dorthin zu verkürzen. Auch die Besuchszeit wurde konsequent eingehalten, ebenso die Zahl der Besucher.


Rolf Brunner